Pekinesenzucht Tay - Pan


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Hundeliebe verzaubert Menschen


Seit 25 Jahren züchten Anita und Fritz Weller in Kriessern Tay-Pan-Pekinesen

«Wir behandeln unsere Tiere wie die eigenen Kinder», strahlt Fritz Weller, als sich ein Pekinese wohlig auf seinem Schoss räkelt, während ein Dutzend weiterer Tiere durch den Garten wuseln. Früher hielten die Wellers Schäferhunde, waren jedoch vom Charakter eines Pekinesen, den sie von einem Bekannten übernahmen, derart begeistert, dass sie sich entschlossen, selber Tay-Pan-Pekinesen zu züchten. 15 Jahre dauerte es, bis es ihnen gelang, ein rein schwarzes Tier heranzuzüchten. «Mein Wunsch ist es, einen silbrigen Pekinesen zu züchten», sagt Anita Weller. Damit dies auch gelingt, ist es wichtig, dass die Zucht immer wieder mit frischem Blut belebt wird. So können falsche Zahnstellungen oder eingedrückte Nasen, mit denen die Tiere nur schwerlich atmen können, mit Geduld korrigiert werden. Bis sie acht Jahre alt sind, können die Pekinesenweibchen nur zweimal belegt werden.

Nicht launisch

«Es ist ein Vorurteil, dass der Pekinese launisch ist, denn diese Hunderasse ist äusserst anhänglich und merkt sogar, wenn es seinem Herrn schlecht geht», ist Fritz Weller überzeugt. Dies bedinge aber eine gute Haltung und kontrolliertes Futter, damit die Hunde nicht zu dick werden. So hat jedes Tier im Haus sein Körbchen, wo es schlafen oder ausruhen kann. Im Garten draussen können die Pekinesen herumtollen. Sie sind gut im Rudel zu halten und mögen es, miteinander zu spielen. Obwohl in Kriessern viele Hunde auf einem relativ kleinen Raum miteinander leben, ist es bei den Wellers nie laut, denn Pekinesen mögen Ruhe und können aggressiv werden, wenn sie in einem unruhigen Umfeld sind. «Dies schätzen auch unsere Nachbarn, mit denen wir ein gutes Verhältnis pflegen», versichern die Wellers. Wird ein Pekinese verkauft, folgt ein längeres Gespräch mit dem zukünftigen Besitzer, denn die Züchter wollen sicher sein, dass ihr Hund ein gutes neues Zuhause findet. Den kleinen Hund kann man bequem auf Reisen nehmen, denn im Flugzeug oder Zug läuft er wegen seiner Grösse unter Gepäck, reist also gratis mit. Doch die Wellers bieten jedem Käufer an, den Pekinesen zu ihnen zu bringen, wenn er in die Ferien geht. Auch sind sie bereit, sollte es aus familiären Gründen nicht mehr möglich sein, den Pekinesen zu halten, das Tier wieder zurückzunehmen.

Viele Freundschaften

«Im Verlauf des Vierteljahrhunderts, in dem wir Pekinesen züchten, haben wir mit unserer Kundschaft viele nette Bekanntschaften geschlossen», erklärt Fritz Weller. Er erinnert sich an ein älteres Ehepaar, das sich auseinander gelebt hatte und praktisch nicht mehr miteinander redete. Als der Pekinese in das Leben der Eheleute trat, änderte sich das Verhältnis der beiden Leute schlagartig, alles drehte sich um das herzige Tierchen, sodass die älteren Menschen wieder zueinander fanden. Ein Kunde mit einer Beinprothese fürchtete vor dem Kauf, dass der Pekinese ihn beim Gehen behindern würde. Schnell merkte er, dass der Pekinese entweder blitzschnell die Treppe hinauf rannte und oben auf den behinderten Mann wartete oder seinen Herrn die Treppe hinaufgehen liess und unten wartete, bis er oben war. «Es ist kaum zu glauben, wie ausgeglichen Pekinesen sind, wenn sie spüren, dass von den Menschen, bei denen sie leben, eine gewisse Ruhe ausgeht», bemerkt Anita Weller. Sie bezeichnet ihre Zucht in Kriessern als eine grosse Familie, in der alle respektiert werden. Der Pekinese kann sich auch gut an Kinder gewöhnen, da er ein spielerisches Wesen besitzt. Auf jeden Fall mag er es, wenn er sich wohlig bei seinem Herrchen kuscheln kann.

Verfasst von Rolf Weidmann am 16.06.2004

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